Wenn ich in der Heimat bei meiner Familie bin, versuche ich diesen Besuch immer mit einer Wanderung zu verbinden, da ich ja noch sooo viel nachholen muss. Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, dass ich erst wegziehen musste um die Schönheiten meiner Heimat (was die Natur und Wanderwege angeht) zu sehen und entdecken.
Diese Woche hat es mich in das Himmelreich verschlagen. Das Himmelreich ist eine Halbinsel (Mainschleife), im südlichsten Spessart in Kreuzwertheim, die bewaldet ist.
Geparkt habe ich in Kreuzwertheim direkt neben dem Wohnmobilstellplatz. Ein sehr schöner Stellplatz direkt am Main, um hier einige Nächte zu verbringen, wenn man die umliegende Landschaft erkunden möchte. Aber wegen Corona ist der Platz derzeit leider gesperrt.
Vom Parkplatz aus habe ich schon einen wunderschönen Ausblick auf die Wertheimer Burg. Von hier aus laufe ich links und folge dem Wiesenweg Richtung Mainbrücke.
Hier habe ich schon gleich die erste tierische Begegnung – zwei Schwäne. Du glaubst ja gar nicht, was das für zwei Morgenmuffel waren. Die zwei Hübschen haben mich zur Begrüßung erst mal angefaucht. Aber na ja, wer will so früh morgens auch schon fotografiert werden. 🙂
Dem Wiesenweg, der direkt am Main verläuft, folge ich für ca. 2 Kilometer bis ich auf den Parkplatz am Himmelreich treffe. Während ich den Wiesenweg entlang laufe, komme ich an zwei alten Kähnen vorbei, die rechts am Wegesrand stehen.
Teilweise sind die Kähne schon verrostet, außerdem mit Moos bewachsen, voll mit Wasser, und überall befindet sich buntes Herbstlaub. Das sieht richtig malerisch aus. Auf der gegenüberliegenden baden-württembergischen Seite, befindet sich die Ortschaft Eichel.
Am Parkplatz am Himmelreich angekommen, der sich an einer Kreuzung befindet, halte ich mich rechts und folge dem asphaltierten Weg stets geradeaus. Hier wäre auch ein weiterer möglicher Startpunkt für eine Tour durch das Himmelreich.
Ab jetzt befinde ich mich im Landschaftsschutzgebiet und in einem Wildtollwut gefährdetem Bezirk.
Ein paar Meter nach der Kreuzung steht auf der linken Seite des Weges ein riesiger Baum in seiner vollen Pracht. Ich glaube, dass es sich um eine Buche handelt! Mit ihren orange leuchtenden Blättern ist sie mir sofort ins Auge gestochen.
Gleich danach überquere ich den Wittwichsbach, der hier in den Main mündet. Immer wieder befinden sich rechts vom Wegesrand schmale Pfade, die direkt runter an den Main führen. Hier sind einige schöne Plätze dabei, die zum Verweilen einladen.
Vor allem gibt es hier sehr viele Sandbuchten. Nach ca. 1,5 Kilometern habe ich einen sehr schönen Ausblick, von einer Sandbucht aus, direkt auf die Schleuse von Eichel. Jetzt befinde ich mich auch schon auf der Mainschleife.
Nach ca. einem weiteren Kilometer endet der asphaltierte Weg und geht über auf Waldweg. Hier entscheide ich mich für den rechten Weg. Heute bin ich auch wieder einem Eichhörnchen begegnet. Diesmal hab ich es geschafft zu fotografieren – so goldig. Es hatte gerade eine Nuss in seinem Mund, hat diese aber leider verloren und ist dann ganz aufgeregt im Baum umhergerannt.
Nach ein paar Metern endet der laubbedeckte Waldweg wieder und geht über in einen Wiesenpfad. Zu meiner rechten Seite sehe ich einen angefressenen Baumstamm. Das muss wohl ein Biber gewesen sein. Was die kleinen Tiere alles so anrichten können. In den Bäumen sehe ich immer mal wieder ein Vogelhäuschen hängen.
Nach insgesamt fast 6 Kilometern befinde ich mich in der Urpharer Mainschleife, sozusagen am Ende der Mainschleife. Hier ist auch der Wendepunkt meiner Wanderung.
Auf der gegenüberliegenden baden-württembergischen Seite befindet sich jetzt die Ortschaft Urphar.
Am Ende der Urpharer Mainschleife halte ich mich Links. Geradeaus ist eine weitere Möglichkeit, welche ich aber nicht nutze. Nach ca. 200 Metern biege ich rechts ab. Wenn ich geradeaus laufen würde, käme ich wieder auf den Weg, von dem ich gekommen bin.
Ich folge dem schmalen, laubbedeckten Waldweg für ca. 2 Kilometer geradeaus bergauf. Dadurch, dass ich Höhenmeter zurücklege, laufe ich nicht mehr direkt am Main entlang, sondern oberhalb davon.
Am Wegesrand ist immer mal wieder ein einzelnes Steinmännchen aufgebaut. Teilweise sind die herumliegenden Steine, aber auch Bäume oder herumliegenden Äste mit leuchtend hellgrünem Moos bedeckt. Das lässt den Wald noch charmanter wirken, als er sonst schon ist. 🙂
Bevor ich mich nach zwei Kilometern entscheide links abzubiegen, komme ich noch an der “berühmten” Stelle vorbei, an der sehr viele Steinmännchen aufgebaut wurden.
Warum ich hier jetzt links abbiege und nicht einfach geradeaus weiterlaufe, das weiß ich auch nicht so genau. Aber es gibt doch ein Sprichwort das sagt “Man sollte nicht immer nur gerade aus gehen, sondern auch mal nach links und rechts”. 🙂
Nach einem guten Kilometer biege ich wieder rechts ab und die nächste dann gleich wieder links. Jetzt befindet sich auf der gegenüberliegenden baden-württembergischen Seite die Ortschaft Bettingen. Wenn Du Glück hast, kannst Du einen Blick auf den Main und Bettingen erhaschen.
Nachdem ich links abgebogen bin, folge ich einem schmalen Waldpfad. Hier befinde ich mich jetzt auch auf dem Bettingberg (230m), dem höchsten Punkt meiner heutigen Wanderung. Dem Waldpfad folge ich so lange, bis ich auf eine Weggabelung treffe, an der ich mich rechts halte.
Bis jetzt habe ich noch keinen passenden Platz für eine Pause gefunden, daher gibt es heute Essen to go. Wie gut, dass mich meine Schwester heute morgen mit Linzer Torte versorgt hat. Danke Ina. 🙂
Jetzt geht es auf Schotterweg weiter geradeaus. Ich überquere den Radweg und biege danach die Erste links ab. Hier geht es nur ein kurzes Stück geradeaus und an der Kreuzung biege ich schon wieder links ab. Auch hier folge ich dem laubbedeckten Waldweg nur ein kurzes Stück und biege die Erste wieder rechts ab.
Wenn ich alleine unterwegs bin, kann ich mich stundenlang im Wald aufhalten. Im Wald, allgemein auf meinen Touren vergesse ich die Zeit. Hier ein Foto, da ein Foto…. Den Abstecher könnte ich noch machen….. Immer wieder überrascht mich die Natur, was für tolle Motive sie für uns im Petto hat.
Jetzt gehts 400 Meter etwas steiler bergab. Ich halte mich an der kommenden Kreuzung links und dann gleich wieder rechts. Hier verlasse ich jetzt den Wald und folge dem Schotterweg. Vor mir befindet sich jetzt Kreuzwertheim und ich kann schon den Wittwichsbach sehen.
Ich folge dem Schotterweg, überquere den Wittwichsbach und biege danach gleich links auf den Wiesenweg ab. Dem nassen Wiesenweg, der nach ein paar Metern in Waldweg übergeht, folge ich und biege bei der ersten Möglichkeit rechts ab. Hierbei begleitet mich der Wittwichsbach zu meiner Linken.
Jetzt geht es noch mal ein paar Höhenmeter im Wald bergauf. Ich halte mich nach 300 Metern an der Kreuzung links. Rechts von mir befindet sich jetzt Kreuzwertheim. Weiter folge ich dem Waldweg für 500 Meter geradeaus und halte mich an der nächsten Kreuzung links, Richtung Höhenweg.
Während ich die restlichen Meter, bis zum Höhenweg gemütlich durch den Wald schlendere, fällt mein Blick auf eine kleine Holztruhe, die am Wegesrand steht. Ich konnte mein Glück kaum fassen. 😉
Mein erster Schatz, den ich je auf einen meiner Wanderungen gefunden habe. Ich dachte nur “Hoffentlich ist so viel Geld drin, dass ich nicht mehr arbeiten muss und die Welt zu Fuß erkunden kann”.
Ich habe die Schatztruhe mit voller Hoffnung geöffnet. Und siehe da – der Inhalt – Kinderspielzeug. 🙂 Aus der Traum – die Welt zu Fuß erkunden und nicht mehr arbeiten müssen. Aber ich habe mich trotzdem darüber gefreut. Vielleicht steht die Schatztruhe immer noch da, wenn Du diese Tour laufen solltest.
Während ich auf dem Höhenweg entlanglaufe, habe ich stets zu meiner linken Seite eine sehr schöne Aussicht auf den Main, Eichel, Hofgarten, das Schlösschen, die wunderschöne Burg Wertheim und Wertheim. Rechts von mir befindet sich der Rainberg mit seinen Weinbergen, die von einer bunten, teils moosbewachsener Sandsteinmauer umgeben sind.
Ich folge dem Höhenweg und halte mich an der ersten Abzweigung rechts, Richtung Kaffelstein. Hier befindet sich der Weinberg am Kaffelstein. Jetzt geht es ein letztes Mal leicht bergan zum Mahnmal am Berg Kaffelstein. Es ist ein ehemaliges Denkmal aus der Zeit des Nationalsozialismus.
Von hier oben habe ich auch noch mal einen schönen Ausblick auf das Maintal. Danach laufe ich wieder zurück, das kurze Wegstück bergab und halte mich dann links. Vor mir sehe ich dann auch schon den Sportplatz von Kreuzwertheim. Am Waldausgang halte ich mich links und laufe ein wenig durch Kreuzwertheim Richtung Main zum Startpunkt.
Info: Am Bettingberg befindet sich auch der 730 Meter lange Bettingbergtunnel auch Fledermaustunnel genannt. Dies ist ein ehemaliger Eisenbahntunnel der Bahnstrecke Lohr – Wertheim. Dieser wurde 1978 stillgelegt. Einen wunderschönen Ausblick von oben auf das Himmelreich hast Du vom Wanderweg oberhalb von Urphar.
Fazit: Eine sehr schöne abwechslungsreiche Tour. Eine Mischung aus Waldweg, Asphalt und Pfaden. Der Weg führte mich teils durch den Wald und teils am Main entlang. Sehr schöne Ausblicke vom Höhenweg aus. Das Beste war natürlich der Schatz. 😉 Der Weg, den ich gelaufen bin, gleicht viel dem Heunweg, der mit einem schwarzen H gekennzeichnet ist.
