Drachenweg – Triumphalis

Infos zu den Drachenwegen

Bei den Drachenwegen im südhessischen Odenwald im Mossautal handelt es sich insgesamt um vier Rundwanderungen zwischen 15 – 20 Kilometern. Die Rundwanderungen eignen sich bestens für eine Tagestour und sind durchgehend sehr gut ausgeschildert. Alle vier Qualitätswanderwege sind durch den Odenwaldklub mit dem Prüfsiegel “Wanderbarer Odenwald” versehen. Hier habe ich Dir, die vier Drachenwege aufgelistet.

Drachenweg – Triumphalis (MD1)

Drachenweg – Fafnir (MD 2)

Drachenweg – Dorn (MD3)

Drachenweg – Saphira (MD4)

Als zweiten Drachenweg von vier, haben Dennis und ich uns für den Drachenweg Triumphalis entschieden. Diese Rundwanderung ist auch wieder durchgehend sehr gut mit einer grünen MD 1 auf weißem Hintergrund markiert.

Die Wanderung führt Dich auf ca. 16 Kilometern rund um Güttersbach. Güttersbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Mossautal.

Der Startpunkt der Wanderung befindet sich an der Mossautalhalle, hier kannst Du auch direkt parken, oder Du parkst wie wir, an der Güttersbacher Straße. Hier sind auch einige Parkplätze am Straßenrand vorhanden.

Das Wetter hat heute auch mitgespielt. Es hat nicht geregnet, es war nur ein wenig kalt und windig, aber das hat der Winter ja so an sich.

Vom Parkplatz aus sind es ein paar Meter bis zur ersten Wegmarkierung. Wir folgen dieser und laufen ein Stück an der Güttersbacher Straße entlang bis wir links abbiegen müssen, Richtung Wald.

Auf dem Weg zum Waldeingang wurden wir freundlich von einer Kuh begrüßt, die total goldig aus ihrem Stallfenster geschaut hat.

Natürlich kann ich nicht einfach so an ihr vorbeilaufen. Also bin ich zu ihr hin und habe ihr ein paar Streicheleinheiten geschenkt.

Nachdem ich mit den Streicheleinheiten fertig war, folgen wir dem asphaltierten Weg weiter, der uns bergan in den Wald führt und lassen dabei Güttersbach hinter uns.

Am Waldeingang beginnt auch der Wald- und Vogelschutzlehrpfad, der uns ein Stück begleiten wird. Dieser wurde im Sommer 1989 angelegt, um dem aufmerksamen Betrachter, die Natur etwas näher zu bringen.

Ich finde solche Lehrpfade immer sehr lehrreich und interessant. Dennis und ich lernen auch immer wieder Neues bei solchen Pfaden dazu. Schade nur, dass solche Lehrpfade immer so wenig besucht sind.

Vielleicht ist es aber auch nur Zufall, dass immer so wenig los ist, wenn wir gerade dort unterwegs sind.

Wir folgen dem laubbedeckten Waldweg. Dabei kommen wir an einem riesigen abgebrochenen Baum vorbei und erreichen die erste Erhebung dieser Tour, den Vogelherd (406m).

Von hier aus haben wir einen schönen Blick auf Hintersklingen im Marbachtal. Dies ist ein typisches Landschaftsbild der Odenwaldhochfläche.

Am Wegesrand stehen immer wieder Bänke zur Verfügung, um solche Ausblicke zu genießen.

Da es die Tage zuvor geschneit hatte, waren auch noch ein paar wenige Schneereste zu sehen. Wie auf dem folgenden Bild gut zu sehen ist. Von weitem sieht es aus wie Haare, aber es war dann tatsächlich gefrorener Schnee auf einem Ast. Vielleicht wird es ja auch Schneehaare genannt, ich weiß es aber nicht?

In so einem Moment denke ich wieder daran, welche Schönheiten die Natur immer für uns bereithält.

Für einen kurzen Abschnitt verlassen wir den Wald und es geht für uns am Waldrand weiter, vorbei an der Frankfurter Hütte. Die Frankfurter Hütte ist ein einfaches Holzpavillion, nichts Besonderes.

Nachdem wir an der Hütte vorbei gelaufen sind, geht es für uns wieder links in den Wald. Ab hier führt uns der Wanderweg eine ganze Zeit lang (ca. 4,5 Kilometer) durch den Wald, bis wir am “Olfener Bild” angelangen.

Während wir durch den Wald wandern, hat es hin und wieder mal stärker gestürmt. Dadurch war öfters mal hier und da ein Knacken von den Bäumen zu hören. An manchen Stellen wurde mir dadurch sogar etwas mulmig im Bauch. 🙁

Trotzdem finde ich, dass es auch was Schönes hat anzuhören, wenn der Wind durch den Wald pfeift und hier und da ein Knacken von den Bäumen zu hören ist.

Währenddessen ist mir wieder eingefallen, dass meine Großeltern uns am Vortag geschrieben haben, man solle den Wald wegen Sturmgefahr lieber meiden.

Aber so sind Großeltern und Eltern nun mal. Sie sind immer besorgt, wenn ich auf Wanderschaft bin. Beruhigter und gelassener sind sie erst, wenn sie wissen, dass mich Dennis oder jemand anderes begleitet, und ich nicht alleine in der großen weiten Welt unterwegs bin. 🙂

Während wir die 4,5 Kilometer bis zum “Olfener Bild” durch den Wald wandern, kommen wir auf dem Weg an unterschiedlichen Variationen von Jägerstühlen vorbei. Unglaublich wie viele Jägerstühle es in so einem Wald gibt. Ich frage mich, ob die tatsächlich alle mal genutzt wurden?

Fast hätte ich vergessen zu erwähnen, dass wir auch schon ein paar Höhenmeter zurückgelegt haben. Das hat sich daran bemerkbar gemacht, dass stellenweise immer mehr Schnee zu sehen war.

An einer Lichtung im Wald haben wir auch unsere Drohne fliegen lassen. Wieder sehr beeindruckend wie der Wald an diesem Tag um uns herum von “oben” aussieht.

Nach 4,5 Kilometern sind wir endlich am Olfener Bild angekommen, an welchem sich auch Bänke zum Sitzen befinden. Diese haben wir auch prompt genutzt und eine Tasse warmen Tee getrunken.

Das Olfener Bild

Der noch aus der torreformatorischen Zeit stammende Bildstock war Andachtsstelle der Olfener Einwohner auf ihrem Weg zur Kirche nach Güttersbach. Das “Bild” war auch noch im 19. Jahrhundert Sammlung- und Rastort der nach Schöllenbach und Walldürn pilgernden katholischen Wallfahrer. Das spitzgiebelige, einfache Bildhäuschen ist heute leer. Der Bildstock erreicht eine für den Odenwald ungewöhnliche Höhe von knapp 3 Metern.

Nachdem wir unsere Tasse Tee getrunken hatten, geht es weiter für uns. Kurz nach dem Olfener Bild eröffnet sich für uns ein wunderschönes Panoramafenster.

Von hier aus kannst Du Deinen Blick im Sitzen von einer Bank oder sogar im Liegen von einer Holzliege über das “Olfener Tal” schweifen lassen. Bei diesem Ausblick kam uns der Gedanke, dass wir vielleicht lieber hier hätten unseren Tee trinken sollen. 🙂

Aber wie sollen wir vorher wissen, was denn alles auf uns zu kommt.

Von hier aus führt uns der Weg weiter durch den Wald und wir gelangen in das Naturschutzgebiet “Rotes Wasser” oder auch “Olfener Moor” genannt.

Infos zum Roten Wasser / Olfener Moor

Das Rote Wasser oder auch Olfener Moor genannt, gehört zu den wenigen echten Mooren im Odenwald. Es handelt sich dabei um ein Hochmoor.

Ein Hochmoor entsteht, wenn das Regenwasser nicht versickern kann. Es ist ausschließlich auf Regenwasser mit den darin enthaltenen Nährstoffen angewiesen. Deshalb ist ein kontinuierlicher Wasserüberschuss Voraussetzung für das Hochmoorwachstum.

Heidekräuter, Wollgräser, Birken, Torfmoose …. vermodern dann in diesem Wasser.

Im März und April nutzen Kröten und Frösche das Moor als Laichgewässer. Und im Sommer hat man evtl. Glück und kann hier die Mooreidechse beobachten.

Das “Rote Wasser” ist auch ein zu Hause für viele seltene Tiere wie z.B. Libellen geworden.

Hier folgen wir dem Umleitungschild und dem ausgeschilderten Waldpfad oberhalb vom Olfener Moor. Die Wasseroberfläche war von dem Moor durch die niedrigen Temperaturen leicht gefroren.

Nach ein paar Metern verlassen wir schon wieder den Waldpfad, lassen das Olfener Moor hinter uns und es geht für uns ab hier wieder leicht bergan, bis wir die höchste Erhebung unserer heutigen Wanderung erreicht haben – den Spessartkopf. Dieser ist ein 548 m ü. NHN hoher Berg im Odenwald.

Auf dem Weg zum Spessartkopf sind wir immer mehr mit einer wunderschönen Schneelandschaft belohnt worden. Hier oben gibt es sogar ein paar lichtere Stellen im Wald, die uns einige schöne Aussichten ermöglicht haben.

Von hier aus geht es für uns wieder leicht bergab. Das nächste Highlight der Tour ist der Siegfriedbrunnen. Hier befindet sich auch der Brunhildetempel, die Kriemhildhütte sowie einige Bänke und Tische die zum Verweilen einladen.

Dennis und ich haben und dazu entschlossen, dies zu nutzen und hier unsere heutige Pause zu machen.

Am Siegfriedbrunnen soll nach alten Erzählungen ein mächtiger Ritter, der Siegfried hieß, aber auch “der Gehörnte” genannt wurde, erschlagen worden sein, als er an der Quelle trinken wollte.

Nachdem wir ein wenig gesessen sind, warmen Tee getrunken und gevespert haben, ist uns erstmals wieder bewusst geworden, wie kalt es doch eigentlich ist.

Wie gut, dass wir heute unsere Taschenwärmer nicht vergessen haben. Damit konnten wir unsere kalten Hände ein wenig wärmen.

Nach der Pause geht es wieder weiter bergab für uns durch den Wald. Nach ein paar Metern Laufen und Bewegung war uns auch ganz schnell wieder warm.

Während wir durch den Wald marschiert sind und uns unterhalten haben, haben wir nicht so recht auf unsere Umgebung geachtet, da wir dachten, es geht jetzt noch ein bisschen auf Waldweg durch gewöhnlichen Wald zurück zum Auto.

Aber so war es dann doch nicht. Nach ca. 3 Kilometern sehen wir zu unserer rechten Seite im Wald grünen Moosteppich durch die Bäume heraus schimmern.

Ich bin natürlich gleich rechts in den Wald hineingelaufen um zu schauen, was es hier denn Schönes gibt. Und zwar befindet sich hier der Weissfrauenbrunnen, welcher zu dem Pilgerweg “Quellendank im Odenwald” gehört.

Hier steht eine kleine weiße Frau aus Alabaster auf einem Sandstein, die im Jahr 2006 von der Bildhauerin Eva-Gesine Wegener erschaffen wurde. Im Folgejahr wurde diese entwendet, ist aber 2008 wieder aufgetaucht.

Hier, am Weissfrauenbrunnen fühlt man sich wie im Paradies. Der Brunnen ist eingebettet in einem hellgrünen Moosteppichgeflecht. Drumherum fließen einige kleinere Wasseradern.

Wir sind total begeistert (Ich mehr als Dennis 🙂 )von dem Brunnen und der ganzen Umgebung hier im Wald. Das Stückchen Wald passt so gar nicht zu dem umliegenden Wald hier. Es gab sogar einen Weihnachtsbaum, geschmückt mit roten Kugeln.

Ich hätte mich hier Stunden Aufhalten können. Der Wald strahlt hier eine wahnsinnige Ruhe aus, das hellgrüne Moos leuchtet vor sich hin, das Wasser plätschert – ich kann dazu wirklich nur sagen “Willkommen im Paradies”.

Nach einer Weile hat Dennis dann mal geäußert, dass wir doch weiter gehen sollten. Na gut. Dann gehen wir eben weiter. Recht hat er ja, aber es ist eben einfach zu schön hier.

Ab hier begleitet uns dann auch der Möselbach zu unserer rechten Seite.

Wir folgen weiter der Wegmarkierung durch den Wald. Dabei kommen wir noch zu unserer linken Seite am Dachsbrunnen vorbei. Dieser ist nicht so schön und spektakulär wie der Weissfrauenbrunnen und zu unserer Rechten an der Berger Eiche.

An beiden Stellen sind wieder Sitzmöglichkeit vorhanden um ein wenig zu verweilen. Die Berger Eiche ist nach dem Forstmann Berger benannt worden, der im Dienst der Grafen zu Erbach-Fürstenau stand und im Forsthaus Mösselbach wohnte.

Am Ende des Waldes sind wir noch an der Albrechts Ruh vorbeigekommen. Ab hier führen uns dann die letzten 1,5 Kilometer der Tour durch die Wiesenlandschaft des Möselbachtals bis wir letztendlich wieder am Startpunkt angelangen.

Fazit: Die Tour hat so viele Highlights, angefangen vom Roten Wasser über den Sigfriedbrunnen bis hin zum Weissfrauenbrunnen. Aber das absolute Highlight für mich ist und war der Weissfrauenbrunnen. Zwischen durch gibt es Passagen die durch “einfachen, gewöhnlichen” Wald führen. Mich stört so etwas aber nicht, ich finde immer irgendwelche tollen Dinge in der Natur, oder wenn mich jemand begleitet wie Dennis gibt es genügend Gesprächsstoff, der solche Passagen überbrückt. Die Tour zeichnet sich durch moderate Anstiege aus, welche ohne größere Kraftanstrengung zu bewältigen sind. Am Parkplatz an der Mossautalhalle befindet sich ein Selbstbedienungsautomat, an dem wir uns leckere Wurst gekauft haben. Auch Du wirst hier sicherlich etwas Leckeres finden. Denn Regional ist genial. 🙂

2 Antworten auf „Drachenweg – Triumphalis“

  1. War schon ewig auf unserer Liste, dann haben wir hier deinen Wanderbericht gefunden und sind am Wochenende spontan den “Triumphalis” endlich auch einmal gewandert. Es ist wirklich ein toller Weg, so abwechslungsreich. Das “Rote Wasser” und der Weissfrauenbrunnen haben uns auch am Besten gefallen – am Weissfrauenbrunnen ging es uns genau wie dir, wir wären am liebsten gar nicht mehr von dort weg gegangen.

    1. Hallo Sonja,
      Ich freue mich sehr dass mein Bericht dazu beigetragen hat dass ihr endlich euer Vorhaben habt umgesetzt. Der Weißfrauenbrunnen ist auch das absolute Highlight dieser Wanderung. Bin gespannt ob ihr die anderen drei Drachenwege auch laufen werdet… Falls ja, wäre ich total an eurer Meinung dazu interessiert. Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß bei euren Wanderungen. Und vielen vielen Dank für euren Kommentar.

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